Decken trennen die einzelnen Etagen eines Gebäudes voneinander. Im Bauwesen heißt es „Decken“ und nicht „Böden“, hier schaut man vom Raum aus stets nach oben. So ist die „oberste Geschossdecke“ die Decke über dem letzten bewohnten Geschoss und die Kellerdecke ist die Decke über dem Keller. Ein Aspekt, der bei diesen Decken eine große Rolle spielt, ist die Trittschalldämmung
Immer dann, wenn eine Decke beheizte Räume von unbeheizten Räumen oder der Außenluft trennt, ist der Wärmeschutz wichtig. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Dämmung von Decken zwischen beheizten Räumen energetisch nicht notwendig ist.
Oberste Geschossdecke
Wenn der Dachraum nicht zu Wohnzwecken genutzt und daher nicht geheizt wird, gehört die Dämmung der obersten Geschossdecke zu den wirtschaftlichsten und effektivsten Dämmmaßnahmen überhaupt. In der Regel ist es einfacher und wirtschaftlicher, die oberste Geschossdecke zu dämmen und nicht die darüber liegende Dachschräge. In jedem Fall ist es energetisch wirkungsvoller, die Weiterleitung der Wärme aus den darunterliegenden, beheizten Räumen unmittelbar an der Decke
aufzuhalten.
Zur Entscheidung über die passende Dämmmaßnahme sollten diese Punkte bedacht und geklärt werden:
- Tragende Konstruktion der Decke und vorhandener Schichtenaufbau
- Zustand des darüber liegenden Daches: Das Dach über einem unbeheizten Raum muss nur seine Funktion als Witterungsschutz erfüllen.
- Zugänglichkeit des Dachraumes: Bei Zugangsluken in der Decke entscheidet auch die Größe des „Loches“ über die
Möglichkeiten der Dämmung. In Einzelfällen muss die Luke vergrößert oder ein Zugang von außen über die Dachfläche hergestellt werden. - Derzeitige Nutzung des Dachraumes: Die Bodenfläche muss – zumindest abschnittsweise – freigeräumt werden. Abstellräume von Mieter*innen müssen demontiert und nach der Maßnahme erneuert werden.
- Zukünftige Nutzung des Dachraumes: Kommt ein Ausbau zum beheizten Wohnraum in Frage? Je nach Zeitpunkt dieses Vorhabens muss abgewogen werden, ob sich die Dämmung der Decke noch lohnt oder doch die Dachschrägen saniert werden. Die Dämmung der Dachschrägen vor dem eigentlichen Dachausbau ist nur sinnvoll, wenn die Aufteilung und die Belichtung des zukünftigen Raumes bereits feststehen.
Nachträgliche Dämmung einer Betondecke
Zur Dämmung einer obersten Geschossdecke aus Beton gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten:
- Dämmplatten oder -matten werden direkt auf die vorhandene Decke gelegt. Soll die Decke begehbar bleiben, müssen druckfeste Dämmplatten und ein passender Belag gewählt werden.
- Alternativ errichtet man zunächst eine tragfähige Unterkonstruktion auf der Decke – in der Regel aus schmalen Holzträgern – und füllt deren Zwischenräume anschließend mit einem weichen, stopffähigen Dämmstoff, Granulaten oder Dämmstofffasern (Einblasdämmung). Diese Konstruktion kann ganz oder teilweise mit einem plattenförmigen Belag abgedeckt werden, damit die Fläche nutzbar und begehbar ist.
Weil Geschossdecken aus Beton in üblicher Stärke nahezu dampf und auch luftdicht sind, ist die Verwendung einer Dampfbremsfolie oder eine zusätzliche Luftdichtung normalerweise nicht nötig.
Nachträgliche Dämmung einer Holzbalkendecke
Bei Holzbalkendecken muss vorab überprüft werden, ob die Unterseite der Decke (im darunter liegenden Raum) luftdicht ist. Befindet sich dort eine durchgehende Putzschicht ohne Risse oder Gipskartonplatten mit dicht verspachtelten Fugen, ist dies in der Regel ausreichend. Eher undicht sind z. B. Holzverschalungen mit
Nut und Feder. In diesem Fall müsste vor dem Einbau der Dämmung eine Dampfbremsfolie fachgerecht verlegt und verklebt werden.
Undichtigkeiten führen nicht nur zu Energieverlusten, sondern können auch Schäden verursachen: Die in der Luft transportierte Feuchtigkeit kann bei Abkühlung zu Wasser werden und so die Deckenkonstruktion durchfeuchten.
Ist die Luftdichtheit hergestellt, werden zunächst die Hohlräume zwischen den Balken vollständig mit Dämmstoff ausgefüllt. Geeignet sind weiche, stopffähige Dämmstoffe, Granulate oder Dämmstofffasern (Einblasdämmung). Es darf innerhalb der Decke keine Luft zirkulieren, weil sie erstens Feuchtigkeit transportieren könnte und zweitens die Dämmwirkung stark herabsetzt. Anschließend wird eine weitere Dämmschicht oben auf die Balken gelegt. Diese kann unterschiedlich gestaltet werden (siehe oben, Abschnitt Betondecke). Es sollte kein dampfdichter Belag als abschließende Schicht verwendet werden, damit durch kleine Fehlstellen eingedrungene Feuchtigkeit abtrocknen kann.
Dämmung unterhalb der Decke
Ein Sonderfall ist die Dämmung unterhalb der bestehenden Decke (auf der „warmen Seite“), wenn der Speicherraum nicht zugänglich ist oder nicht verändert werden kann. Dann wird meist eine sogenannte „abgehängte Decke“ ausgeführt, deren Hohlräume mit Dämmstoff ausgefüllt werden.
Tür zum Dach bzw. Bodentreppe
Gleichzeitig mit der Dämmung der obersten Geschossdecke sollte die Tür zum Dachraum bzw. die Bodenklappe / -treppe ebenfalls gedämmt und abgedichtet oder durch ein energetisch hochwertiges Produkt ersetzt werden.
Kellerdecke
Neben Speicher oder Spitzboden ist häufig das Kellergeschoss nicht beheizt. In diesem Fall bildet die Kellerdecke die Grenze zwischen beheiztem und unbeheiztem Bereich und sollte gedämmt werden. Da in manchen Gebäuden Hobbyräume oder Arbeits- und Gästezimmer im Kellergeschoss zumindest temporär beheizt sind, ist die Einteilung in „beheizt“ und „unbeheizt“ nicht immer eindeutig möglich. Ob sie als beheizte Bereiche von den restlichen Kellerräumen abgegrenzt werden sollten – was optimalerweise eine Dämmung der Trennwände bedeutet – oder ob sie nur selten beheizt werden und daher zum „kalten“ Keller gehören, muss im Einzelfall entschieden werden.
Die Dämmung der Kellerdecke bewirkt, dass die Temperatur der Bodenfläche im Erdgeschoss spürbar steigt: Die sogenannte Fußkälte wird reduziert und gleichzeitig Energie eingespart.
Besonders wirkungsvoll ist die Dämmung von Garagendecken, wenn die Garage innerhalb des Gebäudes liegt. Meist ist nämlich die Garage deutlich kühler als die angrenzenden Kellerräume.
Vor Beginn der Maßnahmen sollten die folgenden Aspekte geprüft werden:
- Zustand von Kellerdecke und –wänden: Sind die Oberflächen oder sogar das gesamte Bauteil feucht? Dann muss zunächst die Ursache der Feuchtigkeit beseitigt und das Bauteil getrocknet werden. Schadhafte Putze und/oder Anstriche sollten entfernt, größere Fehlstellen repariert werden.
- Höhe des Kellers: Je nach Körpergröße der Bewohner*innen und je nach Art und Häufigkeit der Nutzung der Kellerräume können auch Raumhöhen unter 2,0 Meter akzeptiert werden. Der Umgang mit unter der Decke verlegten Leitungen, Rohren etc. wird weiter unten beschrieben.
- geplante Maßnahmen im Erdgeschoss: Steht ohnehin der Austausch des Bodenbelags im Erdgeschoss an,
Dämmung unterhalb der Kellerdecke
Im Regelfall werden Dämmplatten oder -matten unter die Decke geklebt und/oder gedübelt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, abgehängte Unterdecken zu montieren, die mit weichen oder faserförmigen Dämmstoffen gefüllt werden können. Diese Variante ist vor allem sinnvoll bei sehr unebenen oder gewölbten Deckenunterseiten oder auch bei Mischkonstruktionen mit Trägern und Deckenfeldern.
Häufig machen geringe Raumhöhen in Altbaukellern dicke Dämmschichten unmöglich. Dann kann durch die Wahl eines Dämmmaterials mit niedriger Wärmeleitstufe die Materialstärke verringert werden. Rohre, Absperrhähne und Ähnliches, die unter der Kellerdecke liegen, sollten vor der Maßnahme durch Fotos oder Zeichnungen dokumentiert werden. Dabei sollte auch geprüft werden, ob es stillgelegte bzw. nicht mehr notwendige Installationen gibt, die entfernt werden können.
Alle Objekte, die ohne oder mit nur sehr geringem Abstand unter der Decke liegen, sollten mit Dämmstoffeingepackt oder notfalls ausgespart werden. Reicht der
Abstand aus, kann eine Dämmschicht zwischen das Objekt und die Decke geschoben werden. Bei elektrischen Installationen (vor allem Kabel und Leuchten) ist es meistens mit vertretbarem Aufwand möglich, diese abzunehmen und unterhalb der Dämmschicht neu zu montieren.
Dämmung des Erdgeschoss-Fußbodens
Ist ohnehin geplant, den gesamten Bodenbelag im Erdgeschoss auszutauschen, kann alternativ zur Dämmung auf der Kellerseite auch von oben gedämmt werden. Bei Holzbalkendecken können die Balken erhalten und die Hohlräume dazwischen ausgefüllt werden. So ändert sich die Aufbauhöhe der Decke nicht.
Bei Betondecken bedeutet der Einbau einer Dämmschicht eventuell, dass nicht nur der oberste Belag, sondern auch der Estrich entfernt werden muss, um die ursprüngliche Aufbauhöhe zu erhalten. Ein stärkerer Aufbau führt zu geringeren Raum- und Türhöhen im Erdgeschoss, was in der Regel nicht erwünscht ist. Auch hier kann die Verwendung von hochwertigen Dämmstoffen (niedrige Wärmeleitstufe) eine Lösung sein.
Übergänge zu angrenzenden Bauteilen
Um Wärmebrücken zu vermeiden, sollten in die Dämmmaßnahme auch die angrenzenden Bauteile einbezogen werden. Bei der obersten Geschossdecke müssen daher auch Kamine, Giebelwände und Drempel beachtet und die direkt an die Decke grenzenden Bereiche gedämmt werden. Bei der Kellerdecke ist es sinnvoll, auch die Außenwände im Keller in einem Abschnitt von etwa 30 bis 50 cm unter der Kellerdecke zu dämmen.
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