Fernwärme

Bei Nah- und Fernwärmenetzen, versorgt eine Heizzentrale mehrere Gebäude, eine Siedlung oder ganze Ortschaften . Besonders geeignet sind Bereiche mit stromintensiver Nutzung wie gewerblich genutzte Gebäude und deren Produktionsstätten oder Krankenhäuser und Seniorenwohnheime. Wann man von „Nahwärme“ und wann
von „Fernwärme“ spricht, ist nicht eindeutig definiert. Üblicherweise versorgen Nahwärmenetze Gebäudekomplexe bis hin zu kleinen Siedlungen, sodass die Entfernung der Heizzentrale zum Verbraucher eher gering ist. Fernwärme wird über größere Entfernungen in Rohrleitungsnetzen transportiert.

Folgende Vorteile ergeben sich für den privaten Abnehmer durch Fernwärme:

  • Es muss kein eigener Wärmeerzeuger angeschafft, betrieben und gewartet werden. Im Haus gibt es lediglich eine Übergabestation, an der heißes Wasser ankommt.
  • Man benötigt keinen Schornstein und keinen Lagerraum für Brennstoff.
  • Es handelt sich um ein effizientes und – je nach Kraftwerk – relativ umweltfreundliches Heizsystem.

Fernwärme ist allerdings nicht allen zugänglich. Wo Wärmenetze vorhanden sind oder zukünftig ausgebaut werden, erfährt man beim örtlichen Energieversorger (STAWAG):

Stadtwerke Aachen AG – STAWAG

Tel: 0800 1008020
Mail: waermeSTA@stawag.de
Montag bis Freitag von 07:30 bis 18.00 Uhr.

Informationen zur Fernwärmeversorgung in Aachen – STAWAG

Wie beim eigenen Gas- oder Stromanschluss schließt man als Fernwärmekunde einen Vertrag mit dem Energieversorger und bezahlt zusätzlich zur verbrauchten Kilowattstunde Energie eine Grundgebühr. Diese Grundgebühr fällt bei der Fernwärme meist höher aus als beim privaten Gas- oder Stromanschluss, weil damit u.a. die Kosten des Kraftwerksbetriebs und die Instandhaltung/Erweiterung der Wärmenetze anteilig abgedeckt werden. Außerdem ist die Höhe der Grundgebühr – auch Grundpreis oder Leistungspreis genannt – abhängig vom sogenannten Anschlusswert. Dieser wird durch den voraussichtlichen Wärmebedarf des Gebäudes bestimmt.

Je höher der Energieversorger den Anschlusswert einschätzt, desto höher fällt die Grundgebühr aus. Wird ein mit Fernwärme beheiztes Gebäude energetisch saniert und damit der Wärmebedarf gesenkt, so sollte der Anschlusswert angepasst werden.

Warmwasserbereitung mit Fernwärme

Ist ein Anschluss möglich oder vorhanden, sollte auch das warme Wasser für Bad und Küche mittels Fernwärme bereitet werden.
Hierzu bietet sich ein Wasserspeicher mit integriertem Wärmetauscher an, der die Energie auf das Brauchwasser überträgt. Die Wärme kann aber auch im Durchflussprinzip übergeben werden. Bei der Bemessung des Anschlusswertes ist die Warmwasserbereitung entsprechend zu berücksichtigen.

Wärmenetze mit Erneuerbaren Energien

Bei der effzienten und umweltfreundlichen Wärmeversorgung von Gebäuden ist es wichtig, über das einzelne Gebäude hinaus in „Quartieren“ zu denken. Die zentrale Versorgung über ein Kraftwerk im Quartier hat nicht nur für den einzelnen, privaten Nutzer Vorteile (siehe vorher), sondern:

  • ermöglicht den Einsatz von Technologien, die für die geringen Energieverbräuche eines Gebäudes nicht geeignet und / oder zu teuer wären (z. B. bestimmte Speichertechniken),
  • schont Rohstoffressourcen, weil nur ein Erzeuger hergestellt, installiert und instandgehalten werden muss, kann wegen der vielen Nutzer gleichmäßig ausgelastet werden (trotz unterschiedlicher Bedürfnisse des Einzelnen)
  • Erneuerbare Energien unterliegen oft Schwankungen, vor allem Windkraft und Sonne. Sie müssen also zwischengespeichert und untereinander kombiniert
    werden, um eine kontinuierliche Versorgung zu gewährleisten. Dies ist in einem Wärmenetz wesentlich besser umzusetzen. In einer CO2 -neutralen Zukunft werden sie eine große Rolle spielen.

Der Anschluss an ein Fernwärmenetz erfüllt die 65%-Regelung des GEG automatisch und kann unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden. (bspw. Förderungen der StadtAachen)

Quelle Titelbild: Willi Heidelbach – pixabay.com

Nach oben scrollen