Dämmstoffausstellung beim Zukunftsraum im Oecher Lab
Karton 1
Die Stadt Aachen fördert nachhaltige Dämmstoffe in besonderem Maße. Kann die Nachhaltigkeit mit einem entsprechenden Zertifikat belegt werden, bekommt man 50€ Förderung pro Quadratmeter Bauteilfläche als Zuschussförderung. Weitere Informationen zum Förderprogramm erhalten Sie hier.
Baumwolle
Wo und wie wird Baumwolldämmung hergestellt?
Baumwolldämmung wird größtenteils aus nicht verwerteten Baumwollfasern aus der Textilindustrie oder aus recycelten, nicht mehr getragenen Kleidungstücken hergestellt. Der restliche Teil kommt aus dem direkten Baumwollanbau.
Welche bauphysikalischen Vorteile bietet Baumwolldämmung?
Baumwolldämmung ist atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, sodass sie für ein gutes Raumklima sorgt. Da die Dämmung zusätzlich diffusionsoffen eingebaut werden kann, wird keine Dampfsperre benötigt. Außerdem hat sie gute schalldämmende Eigenschaften.
Wie ist die Resistenz von Baumwolldämmung gegenüber Verrottung und Schädlinge?
Zum Schutz vor Ungeziefer und Feuchtigkeit wird die Dämmung während der Herstellung oftmals zusätzlich mit Borsalzlösung imprägniert. Somit wird die Dämmung widerstandsfähig gegen Schädlinge, Pilze und Schimmel gemacht.
Wie wirkt sich die Baumwolldämmung auf das Brandrisiko aus?
Eine Imprägnierung mit Borsalzlösung dient zudem dem Brandschutz. Die Dämmung wird der Brandschutz Baustoffklasse B2 zugeordnet (nach DIN 4102) und ist somit normalentflammbar, nicht brennend abtropfend oder abfallend.
Wie ist die CO₂-Bilanz von Baumwolldämmung gegenüber dem konventionellen Dämmstoff Mineralwolle?
Baumwolldämmung hat im Gegensatz zu Mineralwolle eine deutlich bessere CO₂-Bilanz und produziert während seiner gesamten Lebensdauer weniger CO₂-Emissionen.
Wie kann Baumwolldämmung entsorgt werden?
Reine Baumwolldämmung ohne Zusätze ist recycel- und kompostierbar und kann problemlos in einer Müllverbrennungsanlage entsorgt werden. Behandelte Dämmstoffe jedoch müssen gesondert entsorgt werden.
Wo und wie kann Baumwolldämmung angewendet werden?
Baumwolldämmung kommt als Matten, Vliese oder Stopfwolle in den Einsatz. In folgenden Anwendungsbereichen kann sie genutzt werden:
- Zur Sanierung von Altbauten
- Als Dachdämmung von geneigten Dächern als Zwischensparren- oder Untersparrendämmung, sowie als Dämmstoff für Flachdächer
- Als Innenwand- und Außenwanddämmung (als Hohlraumdämmung bspw. für Holzrahmenbau- oder Ständerbauweise und ähnlichen Konstruktionen)
- Als Fassadendämmung
- Als Zwischendecken- oder Kellerdeckendämmung
- Als Schall- und Akustikdämmung, sowie als Trittschalldämmung
Holzfaser
Wo und wie wird Holzfaserdämmung hergestellt?
Holzfaserdämmung wird aus dem entrindeten Restholz von Nadelbäumen (i.d.R. Kiefern, Fichten oder Tannen) hergestellt. Dabei wird das Restholz zunächst zerfasert und im Nass- oder Trockenverfahren aufbereitet.
Bei dem Trockenverfahren werden den Fasern synthetische Bindemittel wie Holzleim oder Klebefasern hinzugegeben.
Beim Nassverfahren binden sich die Fasern durch holzeigene Bindestoffe, also Harze oder Lignin. Zur Steigerung der Feuchtigkeitsbeständigkeit, Festigkeit oder Stabilisierung können hier noch Zusatzstoffe hinzugefügt werden.
Welche bauphysikalischen Vorteile bietet die Holzfaserdämmung?
Holzfaserdämmung ist diffusionsoffen und feuchtigkeitsregulierend und sorgt damit für ein gutes Raumklima. Durch ihre hohe Wärmekapazität kann Holzfaserdämmung gut Hitzespeicher und dient somit als guter Hitzeschutz im Sommer zudem hat sie gute schalldämmende Eigenschaften.
Wie ist die Resistenz von Holzfaserdämmung gegenüber Verrottung und Schädlinge?
Holzfaserdämmung hat eine reduzierte Gefahr der Schimmelbildung und eine gewisse Resistenz gegenüber Ungeziefer. Zudem hat sie eine relativ gute Verrottungsresistenz, ist allerdings nicht verrottungssicher.
Wie wirkt sich die Holzfaserdämmung auf das Brandrisiko aus?
Die Dämmung wird der Brandschutz Baustoffklasse B2 zugeordnet (nach DIN 4102) und ist somit normalentflammbar, nicht brennend abtropfend oder abfallend.
Wie ist die CO₂-Bilanz von Holzfaserdämmung gegenüber dem konventionellen Dämmstoff Mineralwolle?
Holzfaserdämmung hat im Gegensatz zu Mineralwolle eine deutlich bessere CO₂-Bilanz und produziert während seiner gesamten Lebensdauer weniger CO₂-Emissionen. Im eingebauten Zustand kann die Dämmung sogar CO₂ einspeichern.
Wie kann Holzfaserdämmung entsorgt werden?
Holzfaserdämmung ist recycle- und kompostierbar. Restmengen und Dämmplatten aus Abbruch oder Rückbau können in einigen holzverarbeitete Betrieben verbrannt werden.
Wo und wie kann Holzfaserdämmung angewendet werden?
Holzfaserdämmung kommt als Platten, Matten oder Einblasdämmung in den Einsatz. In folgenden Anwendungsbereichen kann sie genutzt werden:
- Für Sanierung von Altbauten
- Als Dachdämmung von geneigten Dächern als Zwischen- und Aufsparrendämmung sowie bei Flachdächern
- Als Dachbodendämmung
- Als Deckendämmung bei der obersten Geschossdecke und Holzbalkendecken
- Als Außen- und Innenwanddämmung (bspw. bei Wärmedämmverbundsystemen)
- Als Gefachdämmung bei Holzrahmen- und Holzständerbauweise
- Als Fassadendämmung
- Als Fußbodendämmung
- Als Schall- und Akustikdämmung, sowie Trittschalldämmung
Hanf
Wo und wie wird Hanfdämmung hergestellt?
Hanfdämmung besteht aus Hanfstroh, welcher lokal angebaut und nach der Röstung in Fasern und Schäben aufgeteilt wird. Die Hanffasern werden mit Flammschutzmittel behandelt und zu Dämmmatten, Stopfdämmung oder Einblasdämmung verarbeitet. Dämmmatten werden dabei i.d.R. Kunststofffasern als Stützfasern hinzugegeben. Die Hanfschäben werden zu Schüttdämmstoffen oder festen Dämmplatten verarbeitet. (siehe auch Hankkalkstein)
Welche bauphysikalischen Vorteile bietet die Hanfdämmung?
Hanfdämmung ist flexibel, reißfest und stabil, sowie mechanisch belastbar. Die Dämmung ist atmungsaktiv und feuchteregulierend, sodass sie für ein gutes Raumklima sorgt. Durch die hohe Wärmekapazität von Hanf, speichert der Dämmstoff Hitze gut und sorgt für einen guten sommerlichen Hitzeschutz. Darüber hinaus hat Hanfdämmung gute schalldämmende Eigenschaften.
Wie ist die Resistenz von Hanfdämmung gegenüber Verrottung und Schädlinge?
Hanfdämmung ist resistent gegen Schimmel-, Insekte-, Nagetier- und Pilzbefall. Hanffasern enthalten eingelagerte Kieselsäuren, die einen natürlichen Fäulnis- und Verrottungsschutz bieten.
Wie wirkt sich die Hanfdämmung auf das Brandrisiko aus?
Aus Brandschutzgründen wird während der Herstellung dem Hanf oftmals zusätzlich Brandschutzmittel wie Soda oder Ammoniumphosphat hinzugefügt. Die Dämmung wird der Brandschutz Baustoffklasse B2 zugeordnet (nach DIN 4102) und ist somit normalentflammbar, nicht brennend abtropfend oder abfallend.
Wie ist die CO₂-Bilanz von Hanfdämmung gegenüber dem konventionellen Dämmstoff Mineralwolle?
Hanfdämmung hat im Gegensatz zu Mineralwolle eine deutlich bessere CO₂-Bilanz und produziert während seiner gesamten Lebensdauer weniger CO₂-Emissionen. Hinzu kommt, dass Hanfpflanzen während des Wachstums CO₂ binden können, welches dann weiterhin im Dämmmaterial gespeichert bleibt.
Wie kann Hanfdämmung entsorgt werden?
Hanfdämmung ist recycelbar und ohne Zusätze auch kompostierbar. Hanfdämmstoffe denen Zusatzstoffe hinzugefügt wurden, müssen bei Entsorgungsunternehmen oder Recyclinghöfen entsorgt werden.
Wo und wie kann Hanfdämmung angewendet werden?
Hanfdämmung kommt als Platten, Matten, Stopf- oder Schüttdämmung in den Einsatz. In folgenden Anwendungsbereichen kann sie genutzt werden:
- Zur Sanierung von Altbauten
- Als Dachdämmung von geneigten Dächern als Aufdach- und Zwischensparrendämmung, sowie bei Flachdächern und in Kombination mit anderen Materialien auch bei Gründächern
- Als Geschossdeckendämmung als Auf- oder Untersparrendämmung, sowie als Zwischenbalkendämmung und als Kellerdeckendämmung
- Als Außen- und Innenwanddämmung
- Als Fassadendämmung einer vorgehängten Fassade oder als Element eines Wärmeverbundsystems
- Als Hohlraumdämmung von Holzrahmen- und Holztafelbauweisen sowie vergleichbaren Konstruktionen
- In Verbindung mit Lehmputz und mineralischen Putzen
- Als Fußbodendämmung unter dem Estrich
- Als Schall und Akustikdämmung, sowie Trittschalldämmung
Hanfkalkstein
Wo und wie wird Hanfkalkstein hergestellt?
Hanfkalksteine bestehen aus Branntkalk und losen Hanfschäben, die zusammen mit Wasser gemischt in einem Kaltluftverfahren zu einem Ziegel gepresst werden. Somit ist Ziegel und Dämmung in einem Produkt vereint.
Welche bauphysikalischen Vorteile bietet der Hanfkalkstein?
Hanfkalksteine sind sehr langlebig und außerdem feuchtigkeitsundurchlässig aber diffusionsoffen und sorgen für ein gutes Wohnklima Sie haben außerdem gute schalldämmende Eigenschaften.
Wie ist die Resistenz von Hanfkalkstein gegenüber Verrottung und Schädlinge?
Hanfkalksteine sind resistent gegenüber Schimmel und Ungeziefer und zudem verrottungssicher.
Wie wirkt sich der Hanfkalkstein auf das Brandrisiko aus?
Die Hanfkalksteine werden der Brandschutz Baustoffklasse B1 zugeordnet (nach DIN 4102) und ist somit schwerentflammbar, nicht brennend abtropfend oder abfallend und haben eine geringe Rauchentwicklung.
Wie ist die CO₂-Bilanz von Hanfkalkstein gegenüber dem konventionellen Dämmstoff Mineralwolle?
Hanfkalkstein hat im Gegensatz zu Mineralwolle eine deutlich bessere CO₂-Bilanz und produziert während seiner gesamten Lebensdauer weniger CO₂-Emissionen. Hinzu kommt, dass Hanfkalksteine CO₂ aus der Atmosphäre binden und speichern kann.
Wie kann Hanfkalkstein entsorgt werden?
Hanfkalksteine sind kompostierbar und können zur Bodenverbesserung verwendet werden. Nach einer Zugabe von einer geringen Menge an Kalk können zerkleinerte Ziegel für Anwendungen mit erhöhter Dichte wiederverwendet werden. Bei Entsorgung werden Hanfkalksteine in einer KVA (Kehrrichtverbrennungsanlage) verbrannt.
Wo und wie kann Hanfkalkstein angewendet werden?
Hanfkalksteine kommt als Ziegel oder als Schüttdämmung in den Einsatz. In folgenden Anwendungsbereichen kann er genutzt werden:
- Für Sanierung von Altbauten
- Als Füllmaterial bei Holzrahmenbau und Fachwerkhäusern
- Als Dachdämmung für Flachdächer
- Als Dachbodendämmung
- Als Außen- und Innenwanddämmung
- Als Fassadendämmung in vorgehängten oder verputzten Fassaden
- Als Fußbodendämmung unter dem Estrich oder als Schüttdämmung unter dem Fußboden
- Als Kellerdämmung für Kellerdecke und -wände
- Als Bodenplatten und Fundamentdämmung
- Als Schalldämmung
Perlite
Wo und wie wird Perlitedämmung hergestellt?
Perlitedämmung wird aus dem vulkanischen, glasartigen Gestein Perlit hergestellt. Das Perlit wird schockartig erhitzt woraufhin es sich ausdehnt und eine leichte poröse Struktur bildet. Dieser Prozess bestimmt dann später die Korngröße und Schüttdichte des Dämmstoffes. Je nach Anwendungsbereich kann die Körnung unterschiedlich nachbehandelt werden (z.B. hydrophobiert oder bitumiert).
Welche bauphysikalischen Vorteile bietet die Perlitedämmung?
Perlitedämmung ist ein sehr leichter und sehr langlebiger Dämmstoff. Zudem ist die Dämmung i.d.R. hydrophob, kann aber, durch Imprägnierung mit Silikon oder Kunstharzen, Wasser in flüssiger oder gashaltiger Form aufnehmen und transportieren. Des Weiteren hat sie gute schalldämmende Eigenschaften.
Wie ist die Resistenz von Perlitedämmung gegenüber Verrottung und Schädlinge?
Perlitedämmung ist resistent gegenüber Schimmel, Fäulnis und Ungeziefer und ist zudem unverrottbar.
Wie wirkt sich die Perlitedämmung auf das Brandrisiko aus?
Die Dämmung wird der Brandschutz Baustoffklasse A1 zugeordnet (nach DIN 4102) und ist somit nicht brennbar.
Wie ist die CO₂-Bilanz von Perlitedämmung gegenüber dem konventionellen Dämmstoff Mineralwolle?
Perlitedämmung hat im Gegensatz zu Mineralwolle eine deutlich bessere CO₂-Bilanz und produziert während seiner gesamten Lebensdauer weniger CO₂-Emissionen.
Wie kann Perlitedämmung entsorgt werden?
Ohne Zusatzstoffe kann Perlitedämmung als Bauschutt und Abbruchabfälle problemlos in einer örtlichen Deponie entsorgt werden. In bestimmten Fällen kann es auch gereinigt und wiederverwendet werden, bspw. im Gartenbau oder in der Hydrokultur.
Wo und wie kann Hanfdämmung angewendet werden?
Perlitedämmung kommt als Platten oder Granulat in den Einsatz. In folgenden Anwendungsbereichen kann sie genutzt werden:
- Als Dachdämmung bei Flachdächern
- Als Außen- und Innenwanddämmung
- Als Kern- und Hohlraumdämmung
- Als Bodendämmung unter Bodenplatten, insbesondere in Feuchträumen, sowie als Ausgleichsschüttung für Trockenestrich
- Als Leichtzuschlag für Dämmestriche, Wärmedämmputze oder Leichtbeton
- Als Schall- und Akustikdämmung
- Als Feuerschutzdämmung in Feuerschutzwänden und -decken