Da Heizen und die Warmwasserversorgung einen erheblichen Anteil der Emissionen ausmachen, soll die Wärmeversorgung künftig klimafreundlicher und unabhängiger von fossilen Energieträgern wie Gas und Öl gestaltet werden. Für Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern, darunter auch Aachen, ist die kommunale Wärmeplanung bis Mitte 2026 gesetzlich verpflichtend.
In Aachen soll diese Planung bis Sommer 2025 vom Stadtrat verabschiedet werden. Sie definiert Leitlinien für eine klimaneutrale, sichere und wirtschaftliche Wärmeversorgung. Dabei werden sowohl zentrale Lösungen wie Fernwärme, die Nutzung von Abwärme und Geothermie als auch dezentrale Ansätze wie Wärmepumpen oder Nahwärmenetze berücksichtigt. Die politische Abstimmung erfolgt durch den Fachausschuss „Umwelt und Klimaschutz“, parallel dazu werden Bürgerinnen und Bürger informiert und zur aktiven Beteiligung eingeladen. Im März 2025 können Anregungen über ein Online-Beteiligungsportal oder bei lokalen Veranstaltungen eingebracht werden.
Für Immobilieneigentümer bietet die kommunale Wärmeplanung wichtige Orientierungshilfen. Sie zeigt Möglichkeiten auf, wie eine klimafreundliche Wärmeversorgung umgesetzt werden kann. Dabei hängt die konkrete Umsetzung davon ab, ob ein Anschluss an ein Wärmenetz möglich ist, wofür die STAWAG aktuelle Informationen bereitstellt, und welche Maßnahmen die Eigentümer selbst ergreifen wollen. Die Empfehlungen der Wärmeplanung sind nicht rechtlich bindend, jedoch greift das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Seit dem 1. Januar 2024 müssen neue Heizsysteme in Neubauten mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Ab dem 1. Juli 2026 gilt diese Regelung für alle neuen Heizsysteme in Aachen.
Wer seine Heizung modernisieren möchte, kann sich auf Basis der kommunalen Wärmeplanung besser informieren und gezielte Investitionsentscheidungen treffen. Da das Thema jedoch komplex ist, empfiehlt es sich, eine unabhängige Beratung in Anspruch zu nehmen. Altbau plus und die Verbraucherzentrale NRW unterstützen bei der Wahl der passenden Wärmelösung und informieren über Fördermöglichkeiten. Beide Einrichtungen bieten persönliche Beratungsgespräche an und helfen, den richtigen Ansprechpartner zu finden.
Bis zur entscheidenden Ratssitzung am 9. Juli 2025 wird es weitere öffentliche Informationsveranstaltungen, Workshops und Ausschusssitzungen geben. Bürgerinnen und Bürger können sich weiterhin auf der Website aachenklima.de über den Fortschritt der kommunalen Wärmeplanung informieren und aktuelle Veranstaltungstermine einsehen.